Eröffnung des Jahres calvin09

''Johannes Calvin ist einer der scharfsinnigsten theologischen Denker in der Geschichte der Theologie''

Am 2. November haben der Reformierte Weltbund, der Schweizerische Evangelische Kirchenbund und die Église protestante de Genève vor der Mauer der Reformatoren gemeinsam das Jahr calvin09 eröffnet, mit dem der 500. Jahrestag der Geburt Calvins begangen wird.

«Johannes Calvin ist einer der scharfsinnigsten theologischen Denker in der Geschichte der Theologie. In seinem Werk hat er das Gedankengut der Reformationsbewegung erstmals systematisiert. Das hat die Bewegung gestärkt und den Kirchen geholfen, sich zu organisieren. Damit waren schon früh die Voraussetzungen für eine beispiellose geografische Verbreitung der Reformation gegeben», so Thomas Wipf, Präsident des Rates des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes.

«Calvin, der visionäre Reformator, hat eine Bewegung ausgelöst, die sich bis an die äussersten Grenzen der Welt verbreitet hat: Mehr als 80 Millionen Christinnen und Christen in 107 Ländern berufen sich heute auf sein Erbe.» Mit diesen Worten haben Setri Nyomi, Generalsekretär des Reformierten Weltbundes (RWB), und Clifton Kirkpatrick, Präsident des RWB – zeitversetzt aus China – die Feier an der Mauer der Reformatoren eröffnet. Die Zeremonie fand im Rahmen der traditionellen Feier der Compagnie des Pasteurs statt, die dieses Jahr Johannes Calvin, dem Gründer des Genfer Pfarrvereins, gewidmet war. Präsent waren Vertreter der über die ganze Welt verstreuten reformierten Gemeinschaften.

Die Eröffnung galt nicht so sehr einer Gestalt, sondern dem Erbe Calvins heute: Calvin hat das kirchliche Amt demokratisiert. Er hat in die Verwaltung der Kirchgemeinde eine Kultur der Kollegialität eingeführt. Calvin hat Gott über jede Autorität gesetzt. Er hat die Einheit von Glauben und Handeln, von Freiheit und Verantwortung gestärkt. Calvin hat die Brücken zwischen dem humanistischen Denken und den christlichen Überzeugungen gefestigt. «Ohne Calvin wäre die Kirche anders, wäre auch Genf anders», dies die abschliessenden Worte von Thomas Wipf.

An einer Medienkonferenz im Anschluss an die Eröffnungsfeier wurden die Veranstaltungen und Events in grossen Zügen skizziert. Das Jahr calvin09 wird reich sein an Höhepunkten, an Theaterspektakeln und Ausstellungen, an öffentlichen Vorlesungen und Konzerten. Das Musée International de la Réforme präsentiert die Ausstellung «Une journée dans la vie de Calvin», Kirchgemeinden wiederum können eine schlüsselfertige Mini-Ausstellung herunterladen oder bestellen. Auf der internationalen und interaktiven Website www.calvin09.org sind sämtliche Einzelheiten zu den Events in der Schweiz und weltweit abrufbar, handle es sich um das grosse Theaterspektakel «Jean Calvin» vor der Mauer der Reformatoren, um den offiziellen Festakt vom 14. Juni 2009 in Genf oder um den Nachbau eines Hugenottendorfes im Stil des 16. Jahrhunderts.

Schliesslich wurden mehrere Produkte vorgestellt, die im On-line-Shop bestellt werden können: Der gemeinsam vom SEK und vom Theologischen Verlag Zürich herausgegebene Sammelband «Calvin und der Calvinismus» beispielsweise ist stimulierende geistige Nahrung, während das eigens für den Anlass kreierte Praliné calvin09 auf seine Weise dazu beiträgt, die Erinnerung an den Reformator Johannes Calvin wachzuhalten.

Beiträge der Medienkonferenz auf www.calvin09.org:

Thomas Wipf, Kristin Rossier (Rat SEK), Antoine Reymond (Conférence des Églises protestantes romandes) 

Georges Bolay (Église Protestante de Genève EPG) 

Serge Fornerod (SEK) 

Roland Benz (EPG) 

Isabelle Graesslé (Internationales Museum der Reformation) 

Gabriel de Montmollin (Verlag Labor et Fides) 

Isabelle Engammare (Verlag Droz) 

Blaise Poyet (Chocolatier)


Pressemeldung des SEK
 

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