Anstöße zum Nach-Denken des Bundeswillen Gottes

Israel, Kirche, Bund im Licht des Evangeliums der Treue Gottes

© sxc.hu / Robert Linder

In seinem Vortrag "Das Evangelium der Treue Gottes. Von dem einen Bundeswillen Gottes mit Israel und der Kirche" (1999) bedenkt Michael Weinrich das Verhältnis der Kirche zu Israel. Einige Denkanstöße aus dem Vortrag in Kürze.

Der Versöhnungswille Gottes

Der Wille Gottes zum Bund mit seinem Volk und seine Treue ihm gegenüber, zeigt sich auch in dem biblischen Zeugnis von dem Versöhnungswillen Gottes – wie Jesaja sagt im Namen Immanuel: "Gott mit uns" (Jes 7,14; Mt 1,23). Gott will nicht allein sein. Er sucht den Menschen: "Dieser Versöhnungswille manifestiert sich in einer Bundesgeschichte, von der Israel und die Kirche umfasst werden. In jedem Bund zeigt sich in besonderer Weise der eine Bundeswille und die Bundestreue Gottes".

Bund – das Evangelium von der Treue Gottes

Die unterschiedlichen in der Bibel erzählten Bundesschlüsse verbindet, dass sie alle getragen sind von der Treue Gottes: "Wo immer vom Bund gesprochen wird, ist von dem Evangelium der Treue Gottes die Rede." Von dieser Bundestreue lebt Israel, lebt die Kirche. Denn worauf sonst sollten sie vertrauen, wenn Gott den Ungehorsamen seine Treue entziehen könnte?

Was ist neu am neuen Bund?

Im Blick auf die biblische Rede vom neuen und vom alten Bund gilt: Der neue Bund hebt den Alten nicht auf. Im Gegenteil: Der neue Bund bestätigt den alten: "Das Neue kann nur darin beeindrucken, dass es aufs Neue das Alte zur Geltung bringt und auf spezifische Weise bekräftigt und bestätigt. Nicht das Neue legitimiert das Alte, sondern das Alte vermag dem Neuen überhaupt erst zu Aufmerksamkeit und Vertrauenswürdigkeit zu verhelfen." Der neue Bund ist ein erneuerter Bund.

 

Literatur:

Michael Weinrich, Das Evangelium der Treue Gottes. Von dem einen Bundeswillen Gottes mit Israel und der Kirche, in: Reformierte Kirchenzeitung Heft 11 1999, 471-481


Barbara Schenck