Reformation spielen - Sieger des Olevian-Schülerwettbewerbs kommen aus der Eifel

Trier – Der Religionskurs der 7. und 8. Klasse des Staatlichen Eifelgymnasiums Neuerburg hat mit einem eigens entwickelten Brettspiel zum Trierer Reformator Caspar Olevian den ersten Preis beim Schülerwettbewerb des Schulreferats des Kirchenkreises Trier und der Caspar Olevian Gesellschaft gewonnen. Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen der Jahrestagung des Vereins für rheinische Kirchengeschichte, die sich ebenfalls mit dem Reformationsversuch vor 450 Jahren in Trier beschäftigte.

Dass Kirchengeschichte kein verstaubtes Thema ist, sondern auch auf jugendliches Interesse stößt, zeigten die Arbeiten beim Schülerwettbewerb. „In unserem Spiel müssen die Mitspieler noch nichts über Caspar Olevian wissen. Man lernt im Laufe des Spiels viel über den Trierer Reformator“, so ein Gewinner des Eifelgymnasiums, der mit seinen Mitschülern den ersten Preis in Höhe von 250 Euro erhielt. Mit freudigen Gesichtern nahmen die Schüler und Schülerinnen den Hauptgewinn entgegen. Ein interessantes Spiel haben sich die Jugendlichen unter der Leitung Ihres Lehrers Christoph Susewind ausgedacht. „Es sind viele sehr gute Arbeiten eingereicht worden. Die Entscheidung war sehr knapp“, stellte Andreas Mühling, Präsident der Caspar Olevian Gesellschaft bei der Preisverleihung fest.

Preise im Wert von 600 Euro verliehen
Denn nicht nur die Qualität der Ausführung, auch Informationsgehalt, Medieneinsatz, Idee und Altersstufe wurden von der Jury berücksichtigt. Platz zwei ging an Marvin McConvey. Der Schüler des Gymnasiums in Saarburg gewann für sein Referat über Caspar Olevian 150 Euro. Der dritte Platz wurde gleich zweimal verliehen. So konnten sich sowohl die Schüler und Schülerinnen der 6. Klasse des Humboldt-Gymnasiums Trier als auch die Klasse 8 des Friedrich-Wilhelm-Gymnasiums Trier über jeweils 100 Euro für die Klassenkasse freuen. Insgesamt haben sieben Gruppen aus der Region an dem Wettbewerb teilgenommen. Neben Spielen, Referaten, Plakaten sind auch Video-Clips und CDs entstanden.

Tagung des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte
450 Jahre Reformation in Trier war der Anlass für die gemeinsame Tagung der Caspar Olevian Gesellschaft und des Vereins für Rheinische Kirchengeschichte in Trier. Dabei rankten sich die Vorträge nicht nur um eine rein evangelische Binnenperspektive. Die Bedeutung Caspar Olevians wurde auch im ökumenischen Horizont diskutiert. Andreas Mühling zog ein positives Fazit der Tagung und des Schülerwettbewerbs: „Historische Forschung hat nur dann einen Zweck, wenn sie der Gegenwart den Spiegel vorhält. Das haben die Schülerinnen und Schüler auf angenehme Weise unter Beweis gestellt.“ Sie hätten in ihren Arbeiten einen Bezug zwischen Caspar Olevian und ihrer eigenen Lebensrealität hergestellt. Damit sei ein Dialog zwischen Geschichte und Gegenwart hergestellt worden.

Olevianforschung erst am Anfang
Obwohl es in den letzten 25 Jahren eine Aufbruchstimmung in der Olevianforschung gegeben habe, bleibe noch viel zu tun. Eine Ausgabe seiner Werke stehe nämlich noch aus. „Eine der größten Nachlässe des 16. Jahrhunderts schlummert in vielen europäischen Bibliotheken. Diese bedarf einer gründlichen Aufarbeitung“, resümierte Mühling. Olevian müsse in seiner Rolle als Kirchenpolitiker, Ökumeniker und Pädagoge erst noch erschlossen werden.

Quelle: www.ekkt.de >>>

kkt/Jörg Weber, 26.9.2009

 

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