Immer mehr Wohnungslose

Nördliches Ostfriesland: Synodalverband beklagt eine steigende Zahl von Wohnungslosen


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In allen drei großen ostfriesischen Städten hätten die Zahlen deutlich zugenommen.

„Die Situation Wohnungsloser in den großen ostfriesischen Städten ist äußerst prekär“, so der Präses (Vorsitzende) des Synodalverbands, Pastor Frank Wessels aus Suurhusen. Der Synodalverband unterhält in allen drei Städten Einrichtungen für die Unterstützung von Wohnungslosen. Er führt jedes Jahr jeweils am 31. Oktober eine Zählung durch, wie viele obdachlose Menschen an diesem Tag die Einrichtungen nutzen. In Emden wurden 63 Menschen ohne eigene Wohnung gezählt, 15 Prozent mehr als im Jahr 2018, in Aurich 41 (plus 24 Prozent) und in Leer 35 (plus 25 Prozent). Die Ergebnisse zeigten, so Wessels, welche Dimension Obdachlosigkeit in Aurich, Emden und Leer habe.

Als Grund für die wachsende Wohnungslosigkeit sieht Wessels den Mangel an bezahlbarem Wohnraum. Es brauche dringend „kleine preisgünstige Wohneinheiten und Wohnungen im Niedrigpreissegment“. Die Stadtverwaltungen in den drei Städten hätten das Problem längst erkannt, so Wessels. Ein Gegensteuern sei jedoch nicht erkennbar.

Wessels berichtet, dass am Stichtag nur vier Personen in Emden im Freien übernachtet hätten, in Leer und Aurich keine. Dies sei im Vergleich zu den Großstädten eine gute Nachricht, wo die Zahl der Menschen, die draußen campieren, dramatisch zunähme. Nur wenige Menschen nutzen die Übernachtungsplätze in den Obdachloseneinrichtungen, weit verbreitet sei unter den Wohnungslosen eine Art „couchsurfing“ bei Bekannten und Verwandten.

Die Mitarbeiter der Einrichtungen für Wohnungslose unterstützen diese neben einer Grundversorgung wie warmen Mahlzeiten, warmer Kleidung, Nutzung von Duschmöglichkeiten und vor allem bei der Sicherstellung von Sozialleistungen und bei der Wohnungssuche. Dabei unterstützen die Beratungsstellen der Ambulanten Wohnungslosenhilfe besonders intensiv Obdachlose, die schon sehr lange auf der Straße leben. Zudem unterhält der Synodalverband Nördliches Ostfriesland seit diesem Herbst gemeinsam mit dem Roten Kreuz einen „Kältebus“, der obdachlose Menschen aufsucht und ihnen Hilfe anbietet.


Quelle: ErK