'Das ist Missbrauch der Bibel'

Landeskirchen üben Kritik an Donald Trump


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Der US-Präsident hatte in dieser Woche mit einer Bibel in der Hand vor der St. Johns Episcopal Church nahe des Weißen Hauses für Fotografen posiert.

"Diese Bibel wird Herrn Trump wie ein Felsen vor die Füße fallen", sagte Martin Heimbucher, Kirchenpräsident der Evangelisch-reformierten Kirche. In ihrer Mitte stehe die Botschaft der Versöhnung. "Trump aber gießt Öl ins Feuer", so Heimbucher. Weiter zitierte der Kirchenpräsident den1. Johannesbrief: Gott ist Liebe. - "Trump aber kennt in seinem Leben offenbar nur einen Gott: nämlich sich selbst", sagte Heimbucher. "Ich hoffe, dass jetzt auch die evangelikalen Christen in den USA begreifen: Herr Trump kann nicht länger ihr Präsident sein."

Auch Manfred Rekowski, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland, äußerte Kritik: "Ich wünsche mir viele Menschen in den Vereinigten Staaten und bei uns, die die Bibel hochhalten", sagte Rekowski. "Man hält die Bibel hoch, indem man einander achtet. Man hält sie hoch, indem man aufeinander zugeht. Indem man Menschen, die anders sind, akzeptiert, indem man ihnen die gleiche Würde zubilligt, die man selber hat."

Für Trumps Auftritt hatte die Polizei zuvor die Umgebung unter dem Einsatz von Tränengas und Gummigeschossen gegen Demonstranten räumen lassen. Die Demonstrationen richten sich gegen den Rassismus, Polizeigewalt und die Ungleichheit im Land. Die Bischöfin der Episcopal Church in Washington D.C., Mariann Edgar Budde reagierte mit Protest: "Der Präsident hat gerade eine Bibel, den heiligsten Text der jüdisch-christlichen Tradition für eine Botschaft verwendet, die den Lehren Jesu und allem widerspricht, wofür unsere Kirchen stehen."


Quelle: EKiR/ErK