Von guten Mächten wunderbar geborgen

Gottesdienst am Küchentisch. Auf der Couch. Oder sonstwo


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Zum Jahreswechsel 2020/2021

Wo zwei oder drei versammelt sind, da ist Jesus Christus mitten unter ihnen. Gott sei Dank. Das heißt: Auch, wenn wir zum Jahreswechsel nicht in der Kirche sind, sind wir doch überall „von guten Mächten wunderbar geborgen“ (Dietrich Bonhoeffer). In diesem Vertrauen gehen wir vom alten in das neue Ja.

Was man braucht: Mindestens eine Person. Eine Kerze. Eine Bibel. Ein Gesangbuch.

Zu Beginn: Kerze anzünden

Eine*r:
Die Glocken läuten und laden ein zum Gebet. Jesus sagt: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen.“ – Wir sind versammelt. An unterschiedlichen Orten, zu unterschiedlichen Zeiten, miteinander verbunden über alle Entfernung. Im Namen Gottes, des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.

Alle:
Amen.

Eine*r:
Lasst uns beten:

Alle:
Gott, du Herr aller Zeit!
Wir rufen zu dir, weil du treu bist.
Wir suchen dein Angesicht,
weil bei dir die Quelle des Lebens fließt.
Wir fragen nach deinem Wort,
weil du das Licht aus der Finsternis riefst
und einen hellen Schein in unsere Herzen gegeben hast.
Wir danken dir, dass wir darauf vertrauen dürfen:
das Band, mit dem du unser Leben zusammenhältst, wird nicht zerreißen.
Bei dir ist Leben und Auferstehen,
und mit deinem Geist ziehst du unsere Tage und Jahre zu dir.
Erwecke uns jetzt, dass wir deine Stimme hören
mit unseren Ohren und auch mit unseren Herzen.
Amen.

Psalmgebet Psalm 121

Eine*r: Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen.
Woher kommt mir Hilfe?

Alle:
Meine Hilfe kommt vom Herrn,
der Himmel und Erde gemacht hat.

Eine*r:
Er wird deinen Fuß nicht gleiten lassen,
und der dich behütet, schläft nicht.

Alle:
Siehe, der Hüter Israels schläft und schlummert nicht.
Der Herr behütet dich;
der Herr ist dein Schatten über deiner rechten Hand,

Eine*r:
dass dich des Tages die Sonne nicht steche
noch der Mond des Nachts.

Alle:
Der Herr behüte dich vor allem Übel,
er behüte deine Seele.
Der Herr behüte deinen Ausgang und Eingang
von nun an bis in Ewigkeit!
Amen.

Heute kann gesungen werden:
EG 58 Nun lasst uns gehn und treten oder EG 63 Das Jahr geht still zu Ende

Eine*r liest die Epistel Römer 8, 31-38

Eine*r liest die Predigt zu Exodus 13, 17-22

Glaubensbekenntnis
(nach Dietrich Bonhoeffer)

Ich glaube, dass Gott aus allem, auch aus dem Bösesten, Gutes entstehen lassen kann und will. Dafür braucht er Menschen, die sich alle Dinge zum Besten dienen lassen.
Ich glaube, dass Gott uns in jeder Notlage soviel Widerstandskraft geben will, wie wir brauchen. Aber er gibt sie nicht im Voraus, damit wir uns nicht auf uns selbst, sondern allein auf ihn verlassen. In solchem Glauben müsste alle Angst vor der Zukunft überwunden sein.
Ich glaube, dass auch unsere Fehler und Irrtümer nicht vergeblich sind, und dass es Gott nicht schwerer ist, mit ihnen fertig zu werden, als mit unseren vermeintlichen Guttaten.
Ich glaube, dass Gott kein zeitloses Schicksal ist, sondern dass er auf aufrichtige Gebete und verantwortliche Taten wartet und antwortet.

Fürbittengebet nach Dietrich Bonhoeffers „Von guten Mächten“

(die Strophen aus EG 65 können gebetet oder gesungen werden)

1.Von guten Mächten treu und still umgeben,
behütet und getröstet wunderbar, /
so will ich diese Tage mit euch leben
und mit euch gehen in ein neues Jahr.

Du guter Gott, wir wollen glauben,
dass du uns mit deiner Liebe umgibst,
uns zur Seite bist du und uns voraus und hinter uns,
an jedem Tag und in jedem Jahr unseres Lebens.v Lass uns das spüren, wen
n die Wüstenzeiten da sind, und die Umwege, die öden Strecken..
Sei bei uns auf dem Weg durch dieses neue Jahr,
schenke uns Zuversicht und Vertrauen.

2. Noch will das alte unsre Herzen quälen,
noch drückt uns böser Tage schwere Last.
Ach Herr, gib unsern aufgeschreckten Seelen
das Heil, für das du uns geschaffen hast.

Du tröstender Gott,
dieses Jahr war böse wie lange keines.
Wir haben viel zu tragen gehabt
und tragen noch immer daran.
Wir bitten dich: Lass uns daraus lernen,
was wirklich wichtig ist,
welche Sorge sich lohnt.
Hilf uns, das Gute zu sehen,
in allem was schwer ist.

Wir warten darauf,
dass unsere Welt wieder heil wird,
dass wir hinter uns lassen können,
was uns so bedrückt.
Zeig uns, wo wir gelassener
und geduldiger werden können

3. Und reichst du uns den schweren Kelch,
den bittern des Leids, gefüllt bis an den höchsten Rand,/
so nehmen wir ihn dankbar ohne Zittern
aus deiner guten und geliebten Hand.

Barmherziger Gott,
so viele haben aus einem bitteren Kelch trinken müssen im vergangenen Jahr.
Sei du mit deiner Liebe bei all den Kranken,
bei den Erschöpften und Müden, bei den Traurigen und Wütenden,
bei den Ratlosen und Verzweifelten, bei den Trauernden.
Du weißt, was Leiden und Sterben bedeutet
und du gehst mit uns durch das alles hindurch.

6. Wenn sich die Stille nun tief um uns breitet,
so lass uns hören jenen vollen Klang
der Welt, die unsichtbar sich um uns weitet,
all deiner Kinder hohen Lobgesang.

Wir haben dich zu loben, Gott,
trotz allem, für alles, was uns an Gutem widerfahren ist in dem vergangenen Jahr,
wo wir bewahrt geblieben sind,
wo wir Freude gehabt haben und Verbundenheit gespürt,
wo wir näher zusammengerückt sind.
Unsere Welt ist größer als die kleine Welt, die uns umgibt.
Lass uns deine anderen Kinder nicht vergessen,
unsere Schwestern und Brüder,
von denen so viele größere Not leiden als wir.

7. Von guten Mächten wunderbar geborgen,
erwarten wir getrost, was kommen mag. /
Du bist bei uns am Abend und am Morgen
und ganz gewiss an jedem neuen Tag.

Gemeinsam beten wir mit Jesu Worten:

Vater unser

Segen

Alle öffnen die Hände. Eine*r oder alle gemeinsam sagen:
Gott, segne uns und behüte uns.
Lass dein Angesicht leuchten über uns und sei uns gnädig.
Erhebe dein Angesicht auf uns und gib uns Frieden.
Amen.

Lied: EG 171 Bewahre uns, Gott

Kerze auspusten


Kathrin Oxen